Eine alte Stieleiche mit mächtigem efeubewachsenem Stamm und knorrige trichterförmiger Krone mit einigen abgesägten Starkästen. Ihrem gesamten Erscheinungsbild nach mit großer Wahrscheinlichkeit die älteste Eiche im weiteren Umkreis. Sie und ihre Schwester über dem Erbbegräbnis standen schon lange Zeit auf und an dem bronzezeitlichen Grabhügel, als 1859 die Kirche an dieser Stelle fertiggestellt wurde.
An dieser Stelle muss auch etwas verwundern, das Fröhlich in "Wege zu alten Bäumen" nur eine einzige Eiche zu diesem Ort erwähnt, die "Eiche am Weg bei Schlieffenberg", auch noch eine der schwächsten, der vielen monumentalen Eichen hier. Wahrscheinlich relativiert sich diese Feststellung, wenn man bedenkt, dass Fröhlich nie ein vollständiges Verzeichnis erstellen wollte, sondern, immer auch in seinen Büchern Anstöße für den Leser sah, sich selbst auf die Suche nach Entdeckungen zu begeben.
Insofern wird der aufmerksame Wanderer und Radfahrer stets gespannt sein dürfen, was noch alles am Wegesrand liegt.
Arnswaldt erwähnt 1939 in seinem Buch "Mecklenburg, das Land der starken Eichen und Buchen" allerdings nur eine Eiche: Eine Eiche auf dem Kirchhof, 5,20m Umfang. Welche er damals meinte, und wieso nur eine der beiden Alteichen wird wohl ein Rätsel bleiben.
Ort: Schlieffenberg. Landkreis: Güstrow. Besucht in den Jahren: 2002, 2003, 2006, 2012, 2018. Umfang: 671 cm, gemessen in 1,3 m Höhe an der oberen Hangkante, bereits 710 cm auf halber Hanghöhe, dem vermuteten Keimpunkt, der von vielen als korrekter Messpunkt verwendet wird. Messung aus dem Jahr 2018.
Photo aus dem Jahr 2018. Naturdenkmal: Ja.
Quellen: Arnswaldt, Georg von (1939): Mecklenburg, das Land der starken Eichen und Buchen, Schwerin.