Südlich Schlemmin gab es einmal einen ganz besonderen Wald mit ganz besonderen alten Eichen. Das Waldstück macht heute noch einen ursprünglichen Eindruck und man kann einige bizarre, einige abgestorbene und auch noch lebendige große Bäume finden. Ihre Umfänge reichen nicht an die Anfang des 20 Jahrhunderts beschriebenen Umfänge heran und die großen alten Eichenriesen von damals sind längst vergangen. Dennoch lohnt sich ein Besuch, auch nur um diesen letzten großen abgestorbenen Zeugen vergangener Tage zu erleben.
Zum Genießen und als Einstimmung auf einen Besuch hier der Text im Forstbotanischen Merkbuch von 1905: Herrschaft Schlemmin. Besitzer: Graf von Solms-Rödelsheim. Schutzbezirk Tribohm. Jagen 4, 5, 6. In einem mehrhundertjährigen Buchenbestande sind viele alte Eichen, Quercus pedunculata, eingesprengt, von denen über 30 besonders stark und über 5 m Umfang haben. Die dickste führt den Namen Königseiche weil König Friedrich Wilhelm IV. am 18. August 1853 und Kaiser Friedrich HI. (als Kronprinz) am 16. Juli 1863 hier waren. Sie ist 20 m hoch und hat einen Umfang von 7,88 m, der Stamm ist gut erhalten, nur unten beginnt schon Zersetzung, da er glatt die Erde berührt und keine Wurzelrücken hat. Die nächsten vier stärkeren sind 20 — 25 m hoch und 5,70 - 7,85 m im Umfang. — In dem Astwinkel einer Eiche steht in 9 m Höhe ein mächtiger Busch von Polypodium vulgare. Die übrigen Eichen haben mindestens 5 m Umfang. Da der Besitzer ein großer Freund des Waldes ist, so findet in demselben außerordentliche Schonung statt. Wir befinden uns hier auf einer sehr alten Besitzung, wie es auch die Bäume im Schloßparke bekunden. — Stechpalmen in den Buchenbeständen des Reviers, aber nur strauchartig. Wilder Apfelbaum einzeln eingesprengt in mittelwaldartigen Beständen.
Quellen: WINKELMANN, J. (1905): Forstbotanisches Merkbuch: Nachweis der beachtenswerten und zu schützenden urwüchsigen Sträucher, Bäume und Bestände im Königreich Preussen. II. Provinz Pommern, Gebrüder Bornträger