Diese schöne alte Eiche ist nicht mehr. Nach 2004 abgestorben. Schön, dass wir sie 2002 noch in voller Pracht erleben durften. Was in nicht einmal zwei Jahren mit einem Baum passieren kann, was in 300 Jahren davor nicht passiert ist, ist erstaunlich und betrüblich zugleich. Pilze, die die Leiterbahnen binnen kürzester Zeit zerstört haben? Oder ein Überdruß am langen Leben? Wer weiß es schon.
Wahlweise "Tausendjährige Eiche", "Wallensteineiche" oder "Napoleoneiche" gennannt. Einmal Bezug zum dreißigjährigen Krieg 1618-1648, einmal zu den Napoleonischen Kriegen im Zeitraum von 1792-1815. Wallenstein ist zu lange her, besser würde wohl Napoleon passen, ein Alter der Eiche von maximal 300 Jahren bis zu ihrem Tode ist anzunehmen. Wie wohl Napoleon selbst wohl eher nicht, seine Truppen dagegen schon dort durchgezogen sein könnten und unter der Eiche gerastet haben könnten. Sie teilt das Schicksal vieler ihrer Namensgenossinnen, nur eine Legende, kein Nachweis oder gar Beweis. Aber auch Volksmund, Mythos und Legenden, gleichwohl legitim wie erfreulich weil die Achtung vor dem Überlieferten ausdrückend. Alte Bäume sind nie nur Naturdenkmale, sondern, und sogar vor allem anderen, auch Kulturdenkmale.
Hier das Bild aus dem Jahre 2004 in schlechten Zustand und fragwürdigen Schnitten, das Bild aus 2016 wollen wir dem geneigten Baumliebhaber lieber ersparen. Besser in Erinnerung behalten wie hier auf dem Photo aus dem Jahr 2002.
Ort: Warin. Landkreis: Nordwestmecklenburg. Naturdenkmal: Ja. Besucht in den Jahren: 2002, 2004, 2016.
Photo aus dem Jahr 2004 Messung ebenfalls aus diesem Jahr.