Friedrichseiche auf der Oderinsel bei Küstrin (Quercus robur), Umfang 6,33 m
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Friedrichseiche auf der Oderinsel bei Küstrin (Quercus robur), Umfang 6,33 m

Diese prächtige solitäre Stieleiche steht unmittelbar am Ufer der Oder, südlich der Brücke der alten B1 und nördlich des ehemaligen Wasseramtshauses. Sie ist eine der wenigen Neuausweisungen als Naturdenkmal in der Verordnung des Kreises Märkisch-Oderland im Jahre 2011. Mit dieser Verordnung wurde für über 500 Bäume, die bis dato unter Schutz standen, der Schutztstatus aufgehoben, größtenteils mit mit fragwürdigen Begründungen. Es blieben nurmehr 50 Einträge übrig. Eine Schande für den Kreis, in dem die großartigen Naturschützer und "Erfinder" der Eule als Naturdenkmalsymbol, Kurt und Erna Kretschmann, jahrzehntelang lebten und wirkten. Die Eiche stand viel Jahre auf dem Gelände einer russischen Kaserne, deren Gebäude heute dem Verfall preisgegeben sind, und war nicht zugänglich.
Der Name "Friedrichseiche" soll daher rühren, dass sie zu Ehren Friedrichs des II. Mitte des 18. Jahrhunderts, anlässlich des Wiederaufbaus der 1758 im siebenjährigen Krieg zerstörten Stadt Küstrin gepflanzt worden sein soll. Sie wäre demnach heute etwas über 250 Jahre alt.
In den Jahren 2012 und 2013 erlebten wir die Eiche vital, die Krone dicht belaubt und noch ohne Heldbockbefall. 2019 stellten wir aktiven Heldbockbefall (Cerambix cerdo) fest. Trotz Winter und unbelaubtem Zustand schien die Krone verlichtet, der Feinastanteil stark reduziert. Ein Sommerbesuch in diesem Jahr wird Klarheit bringen.
100m südwestlich der Eiche befindet sich eine Stieleichenreihe aus ehemals sieben Exemplaren. Zwei waren 2019 umgebrochen, eine abgängig. Alle Eichen haben Umfänge größer 4m (469, 407, 444, 428), alle zeigen ebenfalls aktiven Heldbockbefall. In Gorgast, wenige Kilometer westlich befinden sich weitere beeindruckende alte Eichen.
Küstrin-Kiez ist stündlich von Berlin mit der Bahn zu erreichen. Von hier lassen sich wunderschöne Radtouren entlang der Oder und durch das Oderbruch starten. Achtung Im Sommer ist die Bahn an Wochenenden leider stets überfüllt und für Radfahrer nicht zu empfehlen.

Landkreis: Märkisch-Oderland.
Naturdenkmal: Ja, seit 2011.
Besucht in den Jahren: 2012, 2013, 2019.
Photo aus dem Jahr 2013, Messung aus dem Jahr 2019.

GPS-Koordinaten: 52.577779, 14.629673.