Fröhlich - Wege zu alten Bäumen - Brandenburg - Nr 32 - Gerichtslinden in Seebeck
Gerichtslinden (Tilia platyphyllos) in Seebeck.
Text bei Fröhlich: Eindrucksvolle Einheit zweier zusemmengewachsener Sommerlinden, deren Stämme eine außerordentliche Formenvilefalt an Verwachsungen aller Art aufweisen. Daten bei Fröhlich (1994): 800-1000 Jahre, Höhe 24 m, Umfang 1065 cm, Krone 16 m. Standort: An der Ortsdurchfahrt neben der Kirche am Friedhofseingang. Landkreis: Ostprignitz-Ruppin.
Besucht in den Jahren: 2002, 2003, 2007, 2012, 2016, 2019. Umfang 2016: 1019 cm. Photo hier aus dem Jahr 2018. Naturdenkmal: Ja.
Vermutlich der älteste noch existierende Baum Brandenburgs. Zwei uralte hohle, beulige und aufgebrochene Stämme, bzw Stammsockel, dicht nebeneinander stehend und eine Sekundärkrone tragend. Vielleicht schon selbst wieder Stockausschlag eines Vorgängerbaumes. Auf dem Kirchhof hinter der Linde stand einst die Kirche, gut möglich, dass die Überlieferung der Funktion als Gerichtslinde der Wahrheit entspricht.
Leider ist der linke, östliche Stamm in einer sehr weit fortgeschrittenen Zerfallsphase. Auf der hier gezeigten Aufnahme aus dem Jahr 2003 im Vordergrund, trug er damals noch vitale größere Kronenäste. Bei unsere, Besuch 2019 waren weitere vermorschte Stammteile weggebrochen, bzw. entfernt und nur noch ein jüngerer Reitel vorhanden. Die Krone wird inzwischen fast nur noch vom rechten, westlichen Stammteil getragen. Damit geht auch eine Reduzierung des Umfangs einher.
Die Linde wird auch 1937 bereits beschrieben: "Gerichtslinde, zwei im unteren Stamm verwachsene Bäume, U=8m + 4m, viel Warzenbildung und Stockausschlag".
In unmittelbarer Nähe um die Kirche herum einige Gedenkeichen und am westlichen Ortsausgang, in der Kurve, neben der Straße nach Lindow steht eine starke Stieleiche.
Quellen: NDVO (1934): Verordnung über Naturdenkmale des Kreises Ruppin; NDVO (1956): Verordnung über Naturdenkmale des Kreises Neuruppin; NDVO (2006): Verordnung über Naturdenkmale im Landkreis Ostprignitz-Rupping.