Fröhlich - Wege zu alten Bäumen - Brandenburg - Nr 226 - Königseiche bei Gräbendorf
Text bei Fröhlich: Stieleiche. Hauptstamm mit wulstigem Stammfuß. Die Krone verfügt nur noch über einen grünen Seitenast. Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig (173-1740) soll. von der Jagd ermüdet, unter dieser Eiche geruht haben. Daten bei Fröhlich (1994): 400-450 Jahre, Höhe 27 m, Umfang 530 cm, Krone 6 m. Standort: Von Gräbendorf den Feld-/Waldweg in Richtung "Haus des Waldes" einschlagen und nicht von diesem abbiegen. 1 km hinter dem Waldrand steht ein Hinweis zur Eiche, die etwa 100 m rechts der Straße wächst. Landkreis: Dahme-Spreewald.
Eine der bizarrsten Eichen Brandenburgs und die einzige bei FRÖHLICH (1994) die fälschlich als Stiel-Eiche bezeichnet wird und tatsächlich eine Trauben-Eiche ist. Bei vielen anderen Eichen ist es genau anders herum. Und was für ein wundervolles Geschöpf der Natur, was für ein unbändiger (Über-)Lebenswille. Der größte Teil des Stammes ist seit Jahrzehnten abgestorben und voller Heldbock-Narben. Nur ein Drittel des Stammes ist noch berindet und versorgt die, über einen tief angesetzten Starkast thronende, kleine Restkrone. So lange verharrt dieser Methusalem in diesem Zustand. Eigentlich die Rückbauphase einer Alteiche, hier die jahrzehntelange Form des Überdauerns. Trotz ihres eher "geringen" Umfangs muss die Eiche tatsächlich über 400 Jahre alt sein. Auf einem Stammstück von 7 cm maßen wir 75 Jahresringe.
Dann die Kunde vom Auseinanderbrechen der Eiche. Oweh, voll banger Erwartung besuchten wir im Jahr 2019 die Eiche, was für eine Erleichterung. Tatsächlich war nur der schon lange abgestorbene Teil der Eiche umgebrochen und hatte die vitale "Hälfte" dabei unversehrt stehen lassen. Möge Ihr noch langes Leben vergönnt sein.
Besucht in den Jahren: 2000, 2003, 2007, 2012, 2015, 2019.
Umfang 2015: 531 cm. Photo hier aus dem Jahr 2012. Naturdenkmal: Ja. Baumart: Trauben-Eiche, Quercus petraea.
Quellen: FRÖHLICH, H.J. (1994): Wege zu alten Bäumen, Bd. 8 Brandenburg, WDV Wirtschaftsdienst, Frankfurt a. M.