Sie ist eine der stärksten Angereichen die wir in Brandenburg kennen und sie steht so, dass sie eigentlich nur einstmals gepflanzt worden sein kann. Bei diesem Umfang gab uns das anfangs Rätsel auf, denn solche Gedenkeichen sind i.d.R. Friedenseichen, die ältesten in Gedenken an das Ende 30jährigen Krieges von 1648 gepflanzt, danach zum Ende der Napoleonischen Kriege 1813/14, und später 1870/71 sowie 1918. Für 1648 ist sie nicht stark genug, für 1814 eigentlich schon wieder zu stark. Des Rätsels Lösung könnte in ihrer Wüchsigkeit liegen, denn wir maßen über die Zeitspanne von 21 Jahren, in der wir sie wiederholt besucht haben, tatsächlich in Summe 58 cm Umfangszuwachs. D.h. fast 3 cm pro Jahr, die sich auch in den Zwischenmessungen bestätigen. Also haben wir hier eine Eiche, die bei fast 6m Umfang gerade mal etwas über 200 Jahre alt ist.
Zu ihrer Wüchsigkeit trägt mit Sicherheit auch ihre weit ausladende und tief angesetzte Krone bei. Einige ihrer mächtigen Äste sind mit einer Kronensicherung abgespannt, andere wurden bereits entfernt. Auch wenn man es auf dem Bild nicht so wahrnuimmt, die Krone ist auch nach Norden weniger stark ausgeprägt, dort stehte eine zweite, wesentlich schwächere Eiche, die es geschafft hat sie doch etwas zu beeinträchtigen.
Die nächstgelegene starke Eiche steht in einem Auwaldrest am Schloss Neudeck. Noch etwas weiter entfernt nach Norden steht die Franzoseneiche am Quellgrund bei Jagsal.
Ort: Langennaundorf. Landkreis: Elbe-Elster. Standort: Auf dem Dorfanger nordwestlich der Kirche. Naturdenkmal: Ja. Baumart: Stiel-Eiche, Quercus robur.
Besucht in den Jahren: 2001, 2007, 2010, 2018, 2020, 2022.
Umfang im Jahr 2022: 593 cm. Photo hier ebenfalls aus dem Jahr 2022.
Quellen: NDVO (1996, 2011): Verordnung über Naturdenkmale im Landkreis Elbe-Elster.