Fröhlich - Wege zu alten Bäumen - Brandenburg - Nr 20 - † Alte Ulme in Biesen
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Fröhlich - Wege zu alten Bäumen - Brandenburg - Nr 20 - † Alte Ulme in Biesen

Alte Ulme in Biesen.

Wulstiger Stammsockel an dem viele Gesichter, Figuren und Fratzen zu entdecken sind. Der Stamm ist vollständig hohl und weist am Stammfuß einige Öffnungen auf. Bergulme.
Daten bei Fröhlich (1994): 500 Jahre, Höhe 15 m, Umfang 670 cm, Krone 16 m.
Standort: An der Ortsdurchfahrt vor der Kirche.
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin.

Besucht in den Jahren: 1999, 2003, 2005, 2013.
Umfang 2013: 780 cm (Torso). Photo hier aus dem Jahr 2003.
Naturdenkmal: Seit 1937. Nach Absterben nicht mehr.

Bereits 2005 fanden wir diese außergewöhnlich starke und alte Ulme bereits abgestorben vor. Der Torso war nur noch ein Rumpf, alle Äste waren abgesägt.
Die Einordnung als Bergulme (Ulmus glabra) bei Fröhlich und in den neuren Naturdenkmalslisten ist falsch, es handelte sich immer um eine Flatterulme (Ulmus laevis), wie auch bereits im Entwurf des Forstbotanischen Merkbuchs für die Provinz Brandenburg (1900-1910) entsprechend erwähnt: "Im Dorfe nahe der Kirche eine Flatterulme, 4 m U, 20 m H, 25 m KD."
Dementsprechend ist auch das bei Fröhlich angegebene Alter der Ulme (> 500 Jahre) sehr stark anzuzweifeln. Der Umfangszuwachs bei Ulmen kann enorm sein, vor allem auch durch die Neigung zu Beulen und Wucherungen. Die Ulme in Biesen war mit Sicherheit nicht älter als 250 Jahre, trotz des enormen Umfangs. Ulmen werden vom Alter genauso oft stark überschätzt wie Eiben und Eichen, besonders große und alte Eichen sind meist nicht älter als andere schwächere EIichen, sondern nur wüchsiger, z.B. aufgrund günstiger Bedingungen.

Quellen: HAUCHECORNE: BArch B 245/256 und 245/257, Sammlung, Forstbotanisches Merkbuch der Provinz Brandenburg der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege, Berlin, 1900.

GPS-Koordinaten: 53.190191, 12.467275.